Im Sommer 2023 wechselte Noah Loosli vom Schweizer Klub Grasshopper Zürich zum VfL Bochum in die Bundesliga. Über eine Reservistenrolle kam der 27-jährige Innenverteidiger in seiner ersten Saison in der höchsten deutschen Spielklasse nicht hinaus. Lediglich zehn Partien absolvierte Loosli in der abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit, davon nur zwei von Beginn an.
Im Rückspiel der Relegation gegen Fortuna Düsseldorf schlug dann seine große Stunde: Der Schweizer wurde in der 58. Minute eingewechselt und war Teil der Mannschaft, die die 0:3-Hypothek aus dem Hinspiel im Elfmeterschießen noch drehte. In der Verlängerung rettete Loosli für sein Team zudem spektakulär auf der Linie. Im Interview spricht er über das Relegations-Wunder, seine Startelfchancen und seine Ziele für die neue Saison.
Noah Loosli, Sie sind ein sehr ehrgeiziger Spieler. Hatten Sie sich nach Ihrem Wechsel zum VfL Bochum mehr Spielzeit erhofft?
Dass ich ehrgeizig bin, ist kein Geheimnis mehr. Ich bin nicht mit vielen Erwartungen gekommen, weil ich die Situation in der Bundesliga einfach nicht kannte. Zudem hatte ich keine große Vorahnung, wo ich mich innerhalb der Mannschaft einreihen werde. Ich hätte gerne ein bisschen mehr gespielt und hoffe, dass ich das in der nächsten Saison besser machen kann.
Mit Keven Schlotterbeck ist ein Stammverteidiger zum FC Augsburg gewechselt. Im Moment sieht es so aus, als würde in der Innenverteidigung der Mann neben Ivan Ordets gesucht werden. Haben Sie da den Fuß in der Tür?
In der Vorbereitung geht es immer darum, sich zu empfehlen. Für mich hat sich die Situation eigentlich nicht geändert. Ich versuche weiterhin, im Training alles zu geben, gute Leistungen zu bringen und dem Trainer Gründe zu geben, mich im ersten Pflichtspiel gegen Regensburg aufzustellen.
Ich möchte auf jeden Fall mehr Spielzeit bekommen. Dazu möchte ich auch mehr Verantwortung innerhalb der Mannschaft übernehmen und zu einer Stammkraft heranwachsen.
Noah Loosli
Von der Schweizer Liga in die Bundesliga ist es ein großer Sprung. Was hat Sie in Ihrer ersten Saison beim VfL geprägt und was haben Sie mitgenommen?
Die individuelle Qualität der Einzelspieler ist natürlich viel höher als in der Schweiz. Auch das Tempo ist höher, aber damit habe ich eigentlich gerechnet. Es ging für mich nur noch darum, dass ich mich daran anpasse. In Sachen Physis und Intensität ist die Bundesliga der Schweiz mindestens ein Schritt voraus.
Mit Ihrer Monstergrätsche im Relegations-Rückspiel gegen Fortuna Düsseldorf haben Sie einen besonderen Moment erlebt. Denken Sie viele Wochen nach der Saison noch gerne an diese Szene zurück und realisieren Sie, dass Sie einen speziellen Anteil am Relegations-Wunder haben?
Diese Aktion wird mich mein ganzes Leben begleiten. Ich durfte diese Geschichte mit vielen Freunden teilen und bin froh, sowas erlebt zu haben. Ich glaube, so eine Aufholjagd erlebt man nicht zweimal. Daher bin ich stolz, ein Teil gewesen zu sein. Das war der emotionalste Moment in meiner Karriere. Ich habe privat noch nie so viele Nachrichten bekommen nach einem Spiel. In der Bundesliga-Geschichte gab es das glaube ich noch nie, dass eine Mannschaft einen Drei-Tore-Rückstand drehen konnte nach dem Hinspiel. Auch für die Menschen in meinem privaten Umfeld war das ein sehr spezieller Moment.
Was sind Ihre Ziele für die neue Saison?
Ich möchte auf jeden Fall mehr Spielzeit bekommen. Dazu möchte ich auch mehr Verantwortung innerhalb der Mannschaft übernehmen und zu einer Stammkraft heranwachsen. mit gp